Rangereinsätze im Mangfallgebirge zur Sensibilisierung und Besucherlenkung

Eine Rangerin bei der Aufklärungsarbeit am Berg; Foto ATS
Die Bayerischen Voralpen werden derzeit überrannt. Vor allem das Mangfallgebirge war in den vergangenen Wochen stark betroffen. Auch wenn derzeit einige Landkreise - auch der Landkreis Miesbach - aufgrund hoher Inzidenzwerte für touristische Besuche dicht sind, der Run auf die heimischen Berge wird anhalten, so lange die Grenzen in die Nachbarländer weiter geschlossen sind. Dass Besucherlenkung und Sensibilisierung dann auch mit Rat und Tat, statt mit Beschimpfungen und Belehrungen gehen kann, zeigt ein Rangerprojekt  des Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS), das in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Gebietsbetreuung Mangfallgebirge entwickelt wurde. 

Schon im Sommer 2019 wurden – damals im Rahmen der ‚Modellregion Naturtourismus‘ – erstmals Ranger zur Besucherlenkung und Sensibilisierung im Landkreis Miesbach eingesetzt. Diesen Winter startete die zweite, diesmal wesentlich umfangreicher angelegte Rangeraktion, bei der derzeit 40 Ranger im Einsatz sind. Die freiberuflich tätigen Ranger, die für das Projekt arbeiten, sind in zahlreichen hochfrequentierten Gebieten tätig  – so zum Beispiel rund um die Rotwand und am Spitzingsee, am Hirschberg, rund um den Wendelstein oder am Sudelfeld. 

Die Hauptaufgabe der Ranger ist dabei die Sensibilisierung und Lenkung aller Gäste, die in der Natur unterwegs sind: Dabei steht das Thema Naturschutz und Einhaltung der Schon- und Schutzgebiete genauso im Fokus wie Tourenhinweise, Hilfestellung bieten oder aktuelle Informationen zu den derzeit geltenden Corona-Einschränkungen. „Mit unseren Rangern wollen wir freundlich und offen auf unsere Gäste zugehen“ betont Tim Coldewey, Produktentwicklung Winter bei der ATS. „Wir sind dabei nicht hoheitlich unterwegs, sondern wollen in erster Linie die Besucher sensibilisieren und positiv lenken.“ 

Außerdem wird dadurch die Arbeit von Florian Bossert, Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge unterstützt: „Mein Arbeitsgebiet umfasst das komplette Mangfallgebirge, da kann ich an frequentierten Tagen gar nicht an allen Hotspots gleichzeitig vor Ort sein und bin begeistert, dass ich in diesem Winter wie bereits im letztjährigen Sommer von der ATS unterstützt werde. Diese personelle Unterstützung eröffnet völlig neue Möglichkeiten bei der Besucherlenkung und wir können viele der Neueinsteiger im freien Gelände aber auch ‚alte Hasen‘ für den respektvollen Umgang mit der Natur sensibilisieren. Hier geht es ganz besonders darum die naturverträglichen Routen einzuhalten und die Ruhezonen nicht zu betreten, um Wildtiere wie das Birk- und Auerhuhn in dieser herausfordernden Jahreszeit nicht zu stören.“ Petra Rapp

Unser Interview mit einer Rangerin im Einsatz finden Sie hier: Link

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