Bergfilm-Festival-Tegernsee 2022: Drei Filmemacher aus der Region mit dabei


Der Barocksaal in Tegernsee, Foto Petra Rapp
Mit Puria RavahiTobias Corts und Valentin Rapp sind gleich drei Filmemacher aus der Region vom 19. bis 23. Oktober beim Internationalen Bergfilm-Festival Tegernsee 2022 vertreten.

Bildgewaltige Geschichten, Dokumentationen, Kurz- oder Spielfilme - hochwertige Filme mit unverkennbarem Bezug zum Berg entführen die Zuschauer beim 19. Bergfilm-Festival Tegernsee vom 19. bis 23. Oktober in die ganze Welt. 175 Produktionen aus 28 Ländern, darunter auch Nepal, Iran, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Kuba, Portugal China, Georgien, Irland, Kirgistan, wurden für das diesjährige Festival eingereicht. Die besten, von einer Vorauswahljury ausgewählten 80 Filme werden dem Publikum am Tegernsee gezeigt. Überhaupt mit dabei zu sein im Wettbewerbs-Programm dieses international renommierten Festivals ist folglich schon eine Ehre an sich. Geschafft haben das in diesem Jahr auch vier Produktionen von drei Filmemachern aus der Region.

Zurück mit „Back to Iran“
Back to Iran, Foto Ravahi
Der Rosenheimer Puria Ravahi ist 2022 bereits zum vierten Mal beim Festival am Tegernsee vertreten. „Die Natur der Berge kann nicht übertroffen werden, aber dass es möglich ist, ihre Schönheit künstlerisch darzustellen und sie auch so zu begreifen, dazu trägt das Bergfilm-Festival Tegernsee bei und ich freue mich sehr auf das Festival“, sagt Ravahi. Mit „Inside Iran“ feierte er 2016 sein Debut am Tegernsee. Es folgte 2017„Last Exit“, ein Film über den Ausstieg von Maximilian Werndl aus dem lebensgefährlichen Basejumping-Sport, mit dem er den Preis des Deutschen Alpenvereins für den besten Alpinfilm der Kategorie „Erlebnisraum Berg“ gewann. 2019 war Ravahi mit dem Kurzfilm „Wenn der Berg spricht“ über die Sennerin Martina Fischer mit dabei. 2022 zeigt er in „Back to Iran“ eine 37-minütige Fortsetzung seiner 2016 begonnenen Iran-Reportage. Darin erkunden sie sechs Jahre nach dem ersten Besuch unter anderem auf Skitouren das Zagros-Gebirge an der Grenze des Irans zu Irak mit vielen 4.000ern und reisen weiter nach Shiraz, wo Puria seinen Vater besuchen will. Der Film wird am 20. Oktober um 20 Uhr in der Sporthalle und am 21. Oktober um 17 Uhr im Ludwig-Thoma-Saal gezeigt.

Der Stille zuhören in „Der vergessene Weg“
Tobias Corts
„Meinen Blick auf die Berge mit unserem Film in meine oberbayerische Heimat zu bringen, macht mich wirklich happy und stolz", sagt Filmemacher Tobias Corts aus Brannenburg, der zum ersten Mal beim Filmfest am Tegernsee vertreten sein wird. „Der vergessene Weg“ ist ein ruhiger, nachdenklicher Film, den Tobias Corts zusammen mit Sven Jansel gedreht hat. „Der vergessene Weg“ erzählt die Geschichte von Menschen, die einen Teil des Jahres fernab jeglicher Zivilisation verbringen. In der Schobergruppe in den Hohen Tauern, einem Kleinod, wild und ursprünglich. Auf einem Weg, der seit knapp einem Jahrhundert durch das wilde Herz des Nationalparks Hohe Tauern führt und wo Zeit eine andere Bedeutung erfährt. Seine Schutzhütten werden von Menschen bewirtschaftet, die der Stille zuhören können und von den Filmemachern einfühlsam porträtiert werden. Der Film wird am 21. Oktober um 20 Uhr im Barocksaal und am 22. Oktober um 20 Uhr im Quirinal gezeigt.

Viel Adrenalin auf der Highline und im Schnee
Valentin Rapp
Valentin Rapp (29) gewann im letzten Jahr mit „Alpine Highlines“ den begehrten Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis am Tegernsee. „Das war eine unfassbare Ehre für mich, als junger Filmemacher in einem so bedeutenden internationalen Festival den Nachwuchspreis zu gewinnen“, sagt Rapp und geht seither seinen filmerischen Weg konsequent weiter. In diesem Jahr schaffte der in Brannenburg aufgewachsene und jetzt in Raubling lebende Filmemacher gleich mit zwei Beiträgen den Sprung ins begehrte Festival-Programm. 

Die Highline am Wendelstein, Foto Petra Rapp
Mit „Wendelstein – ein Rekord daheim“ kehrt der filmende Slackliner mit seinen Slackline-Freunden zurück zu den heimischen Wurzeln am Wendelstein. Acht Jahre nach der ersten Highline am Wendelstein gelang 2020 eine neue Variante mit fast 500 Metern Länge – und damit Deutschlands längste Highline. Dass Valentin Rapp aber nicht nur mit Slackline-Filmen brilliert, zeigt der sportlich sehr vielseitige Filmemacher im Skitourenfilm „Welcome Home“. Dort begleitet er mit der Kamera die alpinen Extremsportler Nadine Wallner, Caro North, Dani Arnold und Tobi Heinle bei spektakulären Ski- und winterlichen Klettertouren in ihren Homespots. „
Wendelstein – ein Rekord daheim“ läuft am 20. Oktober um 20 Uhr im Barocksaal, „Welcome Home“ am 22. Oktober um 20 Uhr im Quirinal.

Die besten Filme des diesjährigen Bergfilm-Festival werden von einer hochkarätigen internationalen Jury am Samstagabend bei der Preisverleihung prämiert. Am Sonntag gibt es die einmalige Gelegenheit, alle prämierten Filme noch einmal in voller Länge zu schauen. Wer am Tegernsee dabei sein will: Karten und Programm zum Festival gibt es in der Tourist-Information Tegernsee, Tel. 0 80 22/9 27 38-62; tegernsee@tegernsee.com; www.bergfilm-tegernsee.de oder www.muenchenticket.de

Text: Petra Rapp