18. Internationales Bergfilm-Festival-Tegernsee: Begeisternde Filme - Nachwuchspreis an Valentin Rapp aus dem oberbayerischen Inntal

Die Sieger und Jurymitglieder mit Festival Direktor Michael Pause (rechts), Foto Petra Rapp

Nach einjähriger pandemiebedingter Pause traf sich vom 13. bis 17. Oktober die internationale Bergfilmszene am Tegernsee. Dort fand das renommierte Bergfilm-Festival-Tegernsee (www.bergfilm-tegernsee.de) statt, das als Mitglied der International Alliance for Mountain Film (www.mountainfilmalliance.org) zu den weltweit wichtigsten Bergfilm-Festivals zählt. 242 Filme wurden eingereicht, 94 davon, so viele wie noch nie, schafften es durch die Vorauswahl und wurden in sechs Kinosälen in 44 Vorstellungen am Tegernsee gezeigt. Die acht Siegerfilme der unterschiedlichen Filmkategorien wurden im Barocksaal am Tegernsee geehrt.

Michael Pause (Foto Petra Rapp)
Festival-Direktor Michael Pause zeigte sich dort trotz der pandemiebedingten Einschränkungen, die bei den einzelnen Vorführungen doch weitaus weniger Publikum wie gewollt zuließen, sehr erleichtert, dass das Festival überhaupt stattfinden konnte. "Wichtig ist, dass das Kulturleben überhaupt wieder anläuft", sagte er und freute sich über die unglaublich positive Resonanz bei Filmemachern wie Publikum. In den meisten der 44 Vorstellungen konnten die Moderatoren und Moderatorinnen interessante Gäste aus aller Welt begrüßen, u.a. beim Nepal-Abend Ganesh Panday aus Nepal.

Hauptpreis an "Children of the Snowland"
Szene aus dem Siegerfilm (Foto P. Rapp)
Nepal ist auch Schauplatz des Films, der ganz oben in der diesjährigen Siegerliste steht: Ein Film der leisen Töne, der grandiosen Landschaften, der ungeschminkten Menschlichkeit und der Hoffnung, wie es die Jury formulierte. Sie zeichnete die berührende Dokumentation "Children of the Snow Land" von Zara Balfour und Marcus Stephenson (Großbritannien/Nepal) mit dem Großen Preis der Stadt Tegernsee aus. Den Preis für die bemerkenswerteste Kameraleistung erhielt der junge Pole Bartek Bargiel für den Film "K2 – The Impossible Descent". Die spanische Dokumentation "Balandrau – Tragödie in der Eishölle" von Guille Cascante erhielt den Preis des Deutschen Alpenvereins für den besten Alpinfilm. Der französische Fotograf und Filmemacher Stéphane Jacques und sein Bruder zeigen in dem Film "Auf den Spuren der Schneeleoparden" meisterhaft das Leben der scheuen Tiere und wurden dafür mit dem Preis für den besten Film in der Kategorie "Naturraum Berg" ausgezeichnet. Der Preis für den besonderen Film ging an den Animationsfilm "El gran hito" des Spaniers Ignasi López Fàbregas. 

Preisträger Marcus Stephenson schickte ein Dankesvideo (Foto P.Rapp)

„Eine unfassbare Ehre“
Jurymitglied Titus Arnu (Foto Petra Rapp)
Mit "Alpine Highlines" wurde auch ein Film aus deutscher Produktion von der Jury ausgezeichnet. Über den begehrten Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis durfte sich dafür Valentin Rapp (28) freuen. Der in Brannenburg aufgewachsene und seit kurzem in Raubling lebende Filmemacher verfolgte in „Alpine Highlines“ mit der Kamera Profi-Slackliner Lukas Irmler in den Dolomiten auf der Suche nach der perfekten Highline zwischen Schlern und Langkofel-Massiv. „Der Film ist genauso wie Highlining im Hochgebirge: spektakulär, vergleichsweise wenig aufwendig und dabei atemberaubend schön“, urteilte Jurymitglied Titus Arnu (Süddeutsche Zeitung) bei der Preisverleihung, die per Livestream weltweit übertragen wurde. Der Preis wurde von Dr. Stefan Guggenbichler, Sohn des Festival-Gründers Josef Guggenbichler, überreicht.

Szene aus "Alpine Highlines", Foto Valentin Rapp

Valentin Rapp (www.valentinrapp.com), selbst Highliner, war bereits 2015 mit seinem Film „Kampf der Elemente“ über ein Highline-Projekt im Wilden Kaiser erstmals beim Bergfilm-Festival-Tegernsee vertreten. „Schon damals waren wir sehr beeindruckt und haben Deinen Weg seither aufmerksam verfolgt. Uns war da schon klar‚ aus Dir wird ein richtig guter Kameramann. Wir glauben, Du hast im Filmen genau Deinen Weg gefunden und sind gespannt auf Deine weiteren Projekte“, so Festival-Direktor Michael Pause bei der Preisverleihung.

Valentin Rapp erhielt den Nachwuchspreis (Foto Petra Rapp)
Der junge Filmemacher, der inzwischen weltweit bei Filmprojekten als Kameramann unterwegs ist, freute sich sehr über die Auszeichnung. „Es ist eine unfassbare Ehre für mich als junger Filmemacher, der noch dazu ganz in der Nähe lebt, diesen Preis bei so einem weltweit renommierten Festival zu erhalten. Mit einem Thema, das mich schon von meinen filmerischen Anfängen begleitet und das ich mit meinen Slackline-Freunden realisieren konnte. Ich war immer der, der bei unseren Slackline-Anfängen die Kamera dabeihatte und bin eigentlich so zum Filmen gekommen. Das Thema Berge und auch Slacklinen wird mich auch weiter begleiten.“ Weitere Informationen unter www.bergfilm-tegernsee.de und www.valentinrapp.com. (pr)