Einblick in den Label-Dschungel - Das Bewusstsein für ökologisch und fair produzierte Outdoor-Produkte wächst
![]() |
Foto: triple2 - Johannes Dreuw |
Alles grün? Soweit ist es noch lange nicht. Aber im Vergleich zu anderen Branchen wird ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang mit der Natur sowohl bei den Herstellern von Outdoorprodukten wie auch bei den Verbrauchern immer mehr zum Thema. Denn Outdoorsportler hinterfragen immer öfter, was sie da eigentlich am Leib tragen, wenn sie draußen im Einklang mit der Natur sportive Erholung suchen. Und immer mehr achten beim Einkauf auch auf die Nachhaltigkeit der Produkte. Zahlreiche Hersteller zeigen bereits Verantwortung, haben sich auf den ökologisch bewussten Endverbraucher eingestellt und ihre Produktion entsprechend umgestellt oder sind zumindest teilweise auf einem guten Weg dazu.
![]() |
Foto: Switcher |
![]() |
Foto: Bleed |
Bluesign System
Das bluesign® System ist momentan der weltweit strengste Standard für Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Verbraucherschutz. Anders als bei vielen Öko-Labels, wird beim bluesign® Standard nicht das Endprodukt auf Schadstoffe oder Rückstände bedenklicher Chemikalien geprüft – sondern die Herstellungsprozesse der einzelnen Komponenten eines Produktes werden analysiert und zertifiziert. Es gibt bei bluesign® zwei verschiedene Produktlabels: „bluesign® approved fabric“ und „bluesign® product“. Bei einem Produkt mit dem bluesign® approved fabric Label müssen mind. 90 % der textilen Fläche von bluesign® zertifiziert sein. Ein bluesign® product gehört zur Königsklasse, hier sind die Textilien und ein bestimmter Prozentsatz an weiteren Komponenten wie beispielsweise Reißverschlüsse, Schnallen und Drucke bluesign® zertifiziert. (www.bluesign.com)
Fair Wear Foundation (FWF)
Die FWF ist eine unabhängige Organisation, die mit Unternehmen und Fabriken zusammenarbeitet. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie, vor allem in Niedriglohnländern, zu verbessern. Diese sogenannte „Multi-Stakeholder“-Initiative arbeitet auf drei Ebenen: 1) Audits in den Fabriken, 2) Beschwerdesystem in den Produktionsländern und 3) Überprüfungen des Engagements bei den Mitgliedsunternehmen (sog. Brand Performance Checks). Mitglieder verpflichten sich zur Einhaltung und Überprüfung der acht FWF-Arbeitsrichtlinien. Darunter unter anderem: Keine Kinderarbeit, Zahlung existenzsichernder Löhne, angemessene Arbeitszeiten sowie sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. (www.fairwear.org)
Imo Control
Das weltweit tätige, unabhängige und anerkannte Schweizer Institut IMO kontrolliert Unternehmen in regelmäßigen Abständen auf Sozialstandards, Marktökologie und Umweltmanagementmaßnahmen. (www.imo.ch)
Oeko-Tex Standard 100
Das Oeko-Tex Label ist eines der bekanntesten Textilauszeichnungen. Mit dem Label versehene Textilien unterschreiten nachweislich die aufgestellten Grenzwerte für bestimmte gesundheitsgefährdende Schadstoffe. Textilprodukte können nur dann nach Oeko-Tex-Standard 100 zertifiziert werden, wenn sämtliche Bestandteile (also Textilien, Drucke, Garne etc.) den geforderten Kriterien entsprechen. Die Prüfung bezieht sich jedoch nur auf das fertige Endprodukt und nicht die einzelnen Herstellungsschritte. (www.oeko-tex.com)