Auf Tour: Dolomiten. Hike. Rosengarten-Tour der Extraklasse

Heute haben wir wieder die Bergschuhe geschnürt. Und es sollte eine wirklich grandiose Tour werden, bei der wir so ziemlich alles richtig gemacht haben. Die ausgewählte Tour zur Rosengarten-Durchschreitung war eigentlich andersherum beschrieben, aber 1700 hm bergab: nicht mit mir und meinen immer noch laktatgetränkten Beinen! Also entschieden wir uns, die Tour in St. Zyprian zu starten und durch das wunderschöne Tschamintal hinauf zur Grasleitenhütte, dann zum Grasleitenpass und weiter zum Tschager Joch und hinuter zur Kölner Hütte zu gehen. Das Wetter, das uns beim Start noch ein bisschen Sorge bereitet hat, zeigte sich gnädig. Die Wolkendecke riss immer wieder auf und die zum Teil bedrohlich dunklen Wolken zogen den ganzen Tag immer wieder an uns vorbei.

Mal schauen, wie wir es schaffen werden: 7 Stunden sagt die Tourenbeschreibung andersherum. Wir haben gut 2000  Höhenmeter bergauf zu bewältigen und müssen halt irgendwie dann den Bus von der Frommerhütte zurück nach Tiers erwischen. Ein paar morgendliche Bergläufer unten im Tschamintal, ansonsten kein Mensch unterwegs auf dem wunderschönen Steig, der immer wieder gigantische Ausblicke auf die so imposante Rosengartenfelswelt eröffnet, die sich zum Teil in Nebel hüllt. Das mit den Menschen sollte sich nach dem Aufstieg durch die Schotterfelder und teilweise auch noch durch Schneefelder hinauf zum Pass dann oben schlagartig ändern. In Massen strömen die Bergtouristen von der anderen Seite herauf zur Grasleitenpasshütte (2600m). Es ist August und Urlaubszeit und bequeme Lifte als Aufstiegshilfe sind von dieser Seite ganz nah. Gottseidank führt uns der Weg zum Tschager Joch (2630m) weg von den Massen. Ein schöner, steiler Weg hinauf, der nochmal die letzten Reserven fordert. Oben wartet ein gigantischer Ausblick auf die südliche Bergwelt samt Langkofel und Co. Die kleine Felsschneise hinüber auf die Nordseite zum Abstieg zur Kölner Hütte überrascht als steile, zum Teil mit Drahtseil versicherte Rinne im oberen Teil. Deshalb haben die alle so geschnauft, die oben angekommen sind! Der Abstieg erfordert schon noch mal ein bisschen Konzentration und Trittsicherheit. Unten an der Kölner Hütte dann eine gute Brotzeit und ein Sessellift, der uns die restlichen, lästigen Bergabmeter erspart. 

Auf den Bus mussten wir übrigens sogar noch warten. Wir waren schnell unterwegs und haben bis zur Kölner Hütte mit Pausen nur 6.15 Stunden gebraucht.



Text und Foto: Petra Rapp