Zugspitze - Sicher auf Deutschlands höchsten Gipfel

Foto: Stefan Herbke
Wandern und Bergsteigen ist so beliebt wie nie und immer mehr Bergsportler wollen immer höher hinaus. Ein Trend, den auch Andi Biberger bestätigt. Der Werdenfelser Bergführer führt schon seit vielen Jahren Gäste hinauf auf die Zugspitze (2962 m), meist über die schöne Route durch das Höllental. Bis zu 80.000 Wanderer gehen jährlich hier hinauf zur landschaftlich extrem reizvolle Höllentalklamm, rund 50.000 von ihnen dann die 35 Minuten weiter bis zur traditionsreichen Höllentalangerhütte (1381m, DAV Sektion München), die nur noch in dieser Saison geöffnet ist, dann abgerissen, neu gebaut und 2015 wieder eröffnet wird. „An Spitzentagen im Sommer sind über 2000 Gäste in der Klamm und wir haben dann oft bis zu 120 Übernachtungsgäste, von denen fast alle am nächsten Tag frühmorgens auf den Gipfel wollen“, erzählt Hüttenwirt Thomas Auer. Die werden, sofern sie einen Bergführer gebucht haben, dann hier von Andi und seinen Kollegen abgeholt und auf Deutschlands höchsten Gipfel geführt.

A. Biberger, Foto Rapp
Viele gehen aber auch ohne Führer und stoßen oft schnell an ihre Grenzen. Schon am berühmten ‚Brett‘, einer steilen, mit Eisenstiften und Drahtseil gesicherten Felstraverse am Einstieg, zeigt sich, ob die Leute genügend Schwindelfreiheit und Trittsicherheit mitbringen, um den weiteren Aufstieg zu schaffen. Haben sie das Brett hinter sich, kommen oben am Gletscher vor allem im Sommer, wenn der Schnee schmilzt und es sehr glatt wird, die nächsten Schwierigkeiten. „Hier machen die Leute die größten Fehler, versuchen es oft ohne Steigeisen und rutschen dann aus“, erzählt Andi. „Der Berg wird von zahlreichen Bergsteigern unterschätzt, ihr eigenes Können dabei oft überschätzt“, sagt auch Willi Kraus von der Bergwacht Grainau, die dann, wenn es zu Unfällen kommt, ausrücken muss. Und das müssen sie in der Hochsaison manchmal täglich. 

Foto: DAV/Hans Herbig
Viele Einsätze sind oben am Jubiläumsgrat, von dem jeder ambitionierte Bergsteiger träumt, der aber nur für wirklich geübte, klettererfahrene und konditionsstarke Bergsteiger zu empfehlen ist und nur bei Schneefreiheit und guter Wetterprognose begangen werden sollte. Weiter unten im Zugspitzgebirge haben aber oft auch ganz normale Wanderer vor allem an heißen Tagen mit Herz- und Kreislaufproblemen zu kämpfen. „Meist sind es Leichtsinn, Selbstüberschätzung, falsche Zeitplanung oder schlechte Ausrüstung, die zu Problemen führen und einen Bergwachteinsatz erfordern. Der ist übrigens nicht billig und kostet bis zu 1000 Euro. Kommt eine Bergung per Hubschrauber mit dazu, kommen nochmal ca. 1500 Euro dazu“, so Willi Kraus.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, hat der Deutsche Alpenverein, die Bergwacht Bayern und der Verband Deutscher Ski- und Bergführer gemeinsam wichtige Informationen über die Hauptrouten und Tipps für eine möglichst sicherer Besteigung des höchsten Berges in Deutschland in einer neuen Broschüre zusammengefasst, die unter www.alpenverein.de abrufbar ist. Weitere Broschüren über die sichere Besteigung des Watzmanns und zu den Klettersteigen im Allgäu sollen laut Bergführer Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein folgen. Petra Rapp


Die sieben Wege auf die Zugspitze

Die mühelosen Wege
1. Die Tiroler Zugspitzbahn von Ehrwald-Obermoos über das Österreichische Schneekar
2. Die Zahnradbahn von Garmisch-Partenkirchen über Grainau
3. Die Eibsee-Seilbahn über das Bayerische Schneekar

Der Wanderweg
4. Durch das Reintal in zwei Tagen auf die Zugspitze

Die Klettersteige
5. Über die Wiener-Neustädter-Hütte auf gesichertem Steig zum Gipfel
6. Über das Höllental – die Route für die guten Bergsteiger
7. Vom Osterfelderkopf über den Jubiläumsgrat mit Freikletterstellen – ausschließlich für geübte, konditionsstarke Bergsteiger mit Erfahrung im Hochgebirge

Quelle: Alpenverein Sektion München


Infoadressen:

www.alpenverein.de
www.alpenverein-gapa.de
www.davplus.de
www.alpenverein.at/ehrwald
www.bergfuehrer-werdenfels.de
www.bergfuehrer-verband.de
www.bergsportfuehrer-tirol.de
www.bergwacht-bayern.org
www.zugspitze.de
http://www.hoellentalklamm-info.de/