Die SUP-Welle kommt - Stehpaddeln mausert sich zum neuen Trendsport auf dem Wasser

Foto: Fanatic
Für die einen ist es eine schöne sportliche Alternative, weil die wenig richtig guten Surfplätze in den Städten oder stadtnahen Gebieten ständig überfüllt sind, viele andere schnuppern damit erstmals hinein in den Boardsport auf dem Wasser: Stehpaddeln - im Fachjargon SUP (Stand Up Paddling) genannt. Ähnlich wie das Windsurfen in den 80ern erobert SUP jetzt die heimischen Seen und Flüsse und begeistert immer mehr Menschen. Der Sport gilt als leicht erlernbar, trainiert den ganzen Körper und kann auf allen Wasseroberflächen von Sportlern jeden Alters und jeden Könnens ausgeführt werden. Selbst Kinder kann man auf einem SUP Brett mitnehmen und ab ca. sechs Jahren können sie sogar schon alleine paddeln. Wir sagen Ihnen, was man zum SUPen braucht und wo man es lernen kann:

Was man braucht

Board: Die Boards sind je nach Einsatzbereich zwischen 3,00 und 5,20 m lang sowie 65 bis 80 cm breit und sind inzwischen auch in leichter, aufblasbarer Version zu haben („Inflatable“-Boards).
Paddel: Es gibt Paddel und Paddelblätter aus unterschiedlichen Materialien (Aluminium, Carbon, Kevlar, Holz, Fieberglas oder Plastik), die vor allem im Gewicht und Preis variieren. Auch in verstellbarer Version zu haben. Empfehlungen über die richtige Paddellänge variieren.
Bekleidung: Badebekleidung, schnelltrocknende Shirts evtl. mit UV-Schutz, bei kalten Temperaturen evtl. Neoprenanzug, für nicht so sichere Schwimmer und in unruhigen Gewässern ist eine Schwimmweste empfehlenswert, evtl. rutschfeste, Wassersport geeignete Schuhe
Mehr Infos: unter www.sup-guide.de

Wo man es lernen kann
In und um München gibt es zahlreiche Anbieter von SUP-Kursen, -Touren und Testmöglichkeiten. Hier einige Infoadressen:
www.munichstanduppaddling.com, www.bavarianwaters.com, www.guiders.de; www.sup-activity.com, www.surfschule-starnbergersee.de; , www.sup-chiemsee.de, www.sup-special.de

Petra Rapp

SUP im Praxistest

Arne (rechts) hatte viel Spaß beim SUP-Praxistest
Arne aus München ist begeisterter Sportler und hat den neuen Trendsport SUP vor kurzem auf dem Münchner Isarkanal an der Grünwalder Brücke ausprobiert:

Aufrecht stehend paddeln. Was sich nach einer Mischung aus Kanufahren und Surfen anhört, fühlt sich auch ziemlich genau danach an. Nur irgendwie besser. Die ersten Versuche in der Strömung des Isarkanals an der Grünwalder Brücke gestalten sich zunächst noch etwas wacklig. Trotzdem schaffe ich es, darauf stehen zu bleiben und nicht, wie ein paar meiner Mitstreiter, gleich mal die Wassertemperatur zu testen. Ist die Grundhaltung erst einmal gefunden, wird der Stand gleich viel entspannter. Nicht seitwärts, wie auf einem Snowboard, sondern mit beiden Füßen in Fahrtrichtung, stehe ich mittig auf dem Brett und versuche, im Gleichgewicht zu bleiben. Ein paar kräftige Paddelschläge mit dem gut 2,50 m langen Paddel und das Board kommt sofort ins Gleiten. Sobald ich mich vorwärts bewege, lässt das wackelige Gefühl schnell nach, da die großen Finnen auf der Unterseite durch das kalte Isarwasser schneiden und dem Brett Stabilität verleihen. Und schon kommt etwas Surffeeling auf. Lautlos gleite ich stromabwärts, kann durch meinen aufrechten Stand die Umgebung hervorragend beobachten und mit ein paar einfachen Steuerbewegungen erstaunlich gut manövrieren.

SUP-Test auf dem Isarkanal
Nach knapp 20 Minuten kommen wir zur ersten größeren Herausforderung. Anlegen vor der Floßrutsche, Umtragen und wieder zurück ins Wasser. Funktioniert alles reibungslos, niemand geht unfreiwillig baden. Durch die aufblasbare Konstruktion sind die großen Boards relativ leicht und auch von den Mädels in der Gruppe gut zu tragen. Der weitere Verlauf der Tour gestaltet sich sehr entspannt. Die gleichmäßigen Paddelbewegungen und das leise Plätschern des Kanals wirken fast schon meditativ und ich kann tatsächlich ziemlich gut abschalten. Wer etwas mehr Action mag, kann die Finnen mit zwei einfachen Handgriffen abmontieren und die Floßrutschen hinunterrutschen, anstatt sie zu umtragen. Macht ebenfalls viel Spaß. Ins Schwitzen gerät man auch, wobei "SUPen" - zumindest stromabwärts - eher ein gemäßigtes Workout. Dafür macht es umso mehr Spaß, lässt ausreichend Zeit und Ruhe die Natur zu genießen und ist wirklich schnell auch ohne Vorkenntnisse erlernbar. Fazit: SUP ist absolut empfehlenswert für jeden, der sich gerne auf, am oder im Wasser bewegt und auf sehr sanfte, aber doch sportliche Art und Weise die heimischen Gewässer neu kennenlernen möchte, echtes Surffeeling inklusive.