Das weiße Element ist ihr Leben. Im
Schnee sind sie groß geworden, leben ihren Sport darin auf zwei
Brettern mit viel Leidenschaft, Ehrgeiz und großem Erfolg. Jetzt ist die
weiße Saison so gut wie vorbei und eine lange Wettkampfzeit zu Ende.
Zeit, auszuspannen und ein bisschen Abstand zu gewinnen vom Winter. Wir
haben sechs bayerische Wintersportstars gefragt, auf was sie sich jetzt
draußen ganz besonders freuen.
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V. Staber, V. Rebensburg, Foto Rapp |
Viktoria Rebensburg
blickt auf einen sehr erfolgreichen Winter zurück. Der 22-jährigen
Olympiasiegerin von Vancouver gelang es als erster Deutschen, die kleine
Kristallkugel als Weltcupgesamtsiegerin in ihrer Paradedisziplin
Riesenslalom zu verteidigen. Insgesamt fünf Weltcupsiege feierte
Rebensburg in der abgelaufenen Saison. Jetzt freut sich die Kreutherin
auf etwas ruhigere Zeiten zuhause. Was aber nicht heißt, dass sie auf
der faulen Haut liegt. „Gerade jetzt im Frühjahr, wenn alles blüht,
liebe ich es, auf den Wallberg zu gehen und nutze die Tour auch als
Konditionstraining. Dort finde ich Ruhe und Abstand vom Weltcuprummel.“
Abends wirft sich die heimatverbundene Sportlerin dann auch mal gerne
ins Dirndl und besucht mit Freunden und Familie eines der vielen Dorf-
oder Waldfeste in der Umgebung. Ähnlich heimat- wie bergverbunden zeigt sich Weltcupfahrerin Veronika Staber,
die sich mit Viktoria Rebensburg während der Saison oft das Zimmer
teilt. Die amtierende Deutsche Slalom-Meisterin kommt aus Törwang am
idyllischen Samerberg im Chiemgau. „Meine Lieblingsgipfel sind das
Feichteck und die Hochries. Hier habe ich Sonnenplätzchen, wo ich mich
richtig entspannen, nach unten auf die Welt blicken und einfach
abschalten kann. Zuhause zu sein ist für mich Erholung und Glück pur.“
Fritz Dopfer, DSV-Shooting-Star im alpinen Weltcup, bleibt im Gegensatz zu seinen Teamkolleginnen im Sommer lieber am Boden und begibt sich dort auf die rote Asche. „Ich spiele im Sommer leidenschaftlich gerne Tennis und schlage mit meinen Kumpels in meiner Heimmannschaft beim TC Schongau auf. Ich habe bis 14 leistungsmäßig Tennis gespielt, mich dann aber für das Skifahren entschieden. Tennis macht mir aber nach wie vor Riesenspaß, weil man als Team gewinnt oder verliert, wobei natürlich die individuelle Leistung ebenso zählt. Auch der konditionelle Aspekt ist für mein Sommertraining wichtig.“
Biathlon-Star Andreas Birnbacher
tauscht jetzt gerne die zwei dünnen Skatingski mit dünnen Reifen und
radelt auf seinem Rennrad bei seiner Lieblingstour von Reit im Winkl
über Kössen, Schleching und Prien nach Breitbrunn am Chiemsee. Dort
steigt er in sein Kajak und paddelt um die Herren- und Fraueninsel. „Ich
bin sehr gerne am Wasser und es gibt wohl nicht viele Regionen, wo man
von den Bergen direkt ans ‚Meer‘ kommt“, meint er verschmitzt.
Anschließend radelt er über Seebruck, Chieming, Bergen und Ruhpolding
wieder zurück in seine Heimat Reit im Winkl.
Bike und Wasser haben es auch Skicrosser Simon Stickl angetan.
Der Bad Wiesseer, der 2010 als erster Deutscher überhaupt ein
Ski-Cross-Weltcuprennen gewann, radelt gerne „ganz locker neben dem
Training auf die Schwarze Tenn Alm seiner Eltern. Die liegt zwischen Bad
Wiessee und Kreuth. Ab und zu joggt er aber auch die zehn Kilometer von
seinem Zuhause auf die Alm. „Das ist eine schöne Strecke, direkt am
Söllbach entlang und nicht zu steil.“ Nach einem anstrengend
Trainingstag dann am Tegernsee ein bisschen entspannen und in einem
Biergarten Abendessen zu gehen, ist für ihn „einfach nur genial.“
Pia Widmesser,
beste deutsche Freerskierin und als erste Deutsche im März 2012 beim
Finale der Freeride World Tour dabei, steht auf Bike & Hike.
„Eine meiner Lieblingstouren startet direkt vor meiner Haustür in
Kiefersfelden. Ich radle nach Kufstein, dann weiter ins Kaisergebirge,
Richtung Weinberger Haus und hinauf zur Kaindlhütte. Da lasse ich das
Bike stehen und gehe zu Fuß den Klettersteig weiter Richtung Scheffauer.
Bergab bin ich froh, wenn mein Bike dann unten auf mich wartet und ich
noch ein paar Single Trails fahren kann.“
Der ehemalige DSV Langläufer und heutige DSV-Vizepräsident Peter Schlickenrieder,
verzichtet zwar nur ungern auf das weiße Element, aber wenn der Schnee
dann mal weg ist, läuft der Silbermedaillengewinner von Salt Lake City
2002 gerne auf der Strecke, wo am 19. und 20. Mai 2012 der
Schlierseelauf (www.schliersee-lauf.de)
stattfinden wird. „Die 21-Kilometer-Strecke von Bayrischzell nach
Schliersee ist meist sehr sonnig und bietet einen tollen Ausblick in die
heimische Bergwelt: links die Schlierseer Berge Miesing, Aiplspitze,
Jägerkamm, Brecherspitze, in Laufrichtung rechts Wendel-, Breitenstein,
Auracher Köpferl, Schliersberg und dann im Ziel noch den wunderschönen
Schliersee.“ Petra Rapp
Der Artikel ist auch in auf der tz Draußen-Seite erschienen.
Fritz Dopfer, DSV-Shooting-Star im alpinen Weltcup, bleibt im Gegensatz zu seinen Teamkolleginnen im Sommer lieber am Boden und begibt sich dort auf die rote Asche. „Ich spiele im Sommer leidenschaftlich gerne Tennis und schlage mit meinen Kumpels in meiner Heimmannschaft beim TC Schongau auf. Ich habe bis 14 leistungsmäßig Tennis gespielt, mich dann aber für das Skifahren entschieden. Tennis macht mir aber nach wie vor Riesenspaß, weil man als Team gewinnt oder verliert, wobei natürlich die individuelle Leistung ebenso zählt. Auch der konditionelle Aspekt ist für mein Sommertraining wichtig.“



Der Artikel ist auch in auf der tz Draußen-Seite erschienen.