Es
war für heute wieder ein wunderschöner Tag angesagt. Da kam sofort
innere Unruhe, ein drängendes „Auffi muaß i“ auf. Noch einmal hinauf in
die Berge, noch einmal rein in den Schnee! Irgendwie kann ich ihn
einfach noch nicht loslassen, diesen Winter. Hab' noch so viel Lust auf
die zwei Bretter. Schnee hat es ja noch genug und am Wochenende ist zu
viel los in den Bergen. Also noch einmal mitten in der Woche „carpe
diem“ und die Arbeit ein paar Stunden nach hinten schieben.
Dank
der Sommerzeit mussten wir heute auch nicht ganz so früh starten. Ein
wahres Vogelkonzert schon am Morgen, als die Sonne langsam hinter den
Bergen aufgeht. Unser Ziel: das Griesner Kar im Wilden Kaiser und dann
weiter auf die Goinger Scharte (2085 m). Ein Klassiker unter den
Skitouren hier in der Region, für mich Premiere. Am Parkplatz an der
Griesener Alm im Kaiserbachtal
ziehen die ersten Gruppen schon los. Alleine sind wir nicht. Schon nach
wenigen Metern lege ich die Harscheisen an. Die Spur ist ziemlich
gefroren und ich rutsche immer wieder weg. Einige Meter weiter oben ist
es dann bei der Gruppe der durchwegs älteren Tourenprofis, die mit uns
gestartet ist, auch so weit. Beruhigt mich und lässt mich nicht völlig
an mir und meiner Gehtechnik zweifeln. Obwohl ich mich bei dem langen
Aufstieg in der unteren, sehr schattigen und deshalb eisig-rutschigen
Hälfte schon des öfteren frage, warum ich mir das Tourengehen eigentlich
antue und nicht lieber bei dem bleibe, was ich wirklich gut kann: dem
alleinigen Runterfahren auf zwei Brettern. Aber gut, das alpine
Naturerlebnis ist - zugegeben - schon ganz etwas anderes. Vor allem auch
bei dieser Tour, wo ich immer mal wieder stehen bleibe und diese
traumhafte, markante Kulisse des Wilden Kaisers aus dieser mir neuen
Perspektive in mich aufsauge.
Die
Abfahrt macht im oberen, steilen Drittel richtig Spaß, obwohl meine
Beine schon ziemlich leer sind vom langen Aufstieg. Weiter unten ist es
dann zum Teil noch relativ hart. Dass die Tour eine sehr viel begangene
ist, merkt man an den eingefahrenen Hängen. Am Wochenende bei schönem
Wetter ist hier sicher die Hölle los. Gut, wenn man Tage wie diese
spontan nutzen kann. Petra Rapp