Tour: Treffauer (2304 m), Wilder Kaiser (Tirol)

5. November. Föhn und deshalb noch einmal spätsommerliche Temperaturen. Nun gut, der Winter will noch nicht, dann genießen wir halt den goldenen Herbst und schnüren erneut die Bergstiefel. Das Ziel heute: der Treffauer. Er ist mit 2304 Metern der dritthöchste Gipfel des Wilden Kaisers in Tirol. Die 6-Stunden-Tour wird in ihrem Charakter als anspruchsvoll beschrieben, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich (Tourenbeschreibung auf Tourenwelt.at). Flößt Respekt ein. Schau ma mal... Die Devise: "Wenn es zu heftig wird, drehen wir um!" 
 
Es ist sehr wenig los an diesem Samstag, ein paar Wanderer im unteren Drittel, drei Kletterer weiter oben in der Wand. Der Weg hinauf ist lang (1412 Meter Höhendifferenz), sehr abwechslungsreich und nur im oberen Teil hinüber zum Gipfel etwas exponiert, aber gut zu schaffen. Oben am Gipfelkreuz wartet heute ein richtiger Föhnsturm, aber auch eine genial schöne Aussicht auf die ganze Alpenkette. Wer nicht den gleichen Weg zurückgehen will, kann auch über das Tuxegg (2226 m) hinunter. Ein Abstieg, der sich allerdings wie beschrieben als wirklich schwer, anspruchsvoll und sehr anstrengend herausstellt. Die Wegmarkierung ist nicht immer leicht zu sehen und so kann es schon vorkommen, dass man sich wie wir versteigt. Hier ist aufgrund der vielen lockeren Steine unbedingt ein Helm angesagt. Und auch sonst muss man sich schon gewaltig konzentrieren und Trittsicherheit beweisen. Wer mit einem Gipfel noch nicht glücklich ist: Zum nahen Tuxegg-Gipfelkreuz geht der Weg nur über eine ziemlich steile Wand mit Eisenstiften ohne Seilsicherung hinauf. 

Der weitere Abstieg hinunter ins Tal: steil, extrem schottrig, dann wieder rutschige Schneefelder oder enge Schluchten mit ziemlicher Kletterei. Weiter unten viele Querungen, bis man endlich zum Wilder-Kaiser-Steig, hinunter zur Wegscheid-Hochalm und retour auf den Aufstiegsweg kommt. Kein wirkliches Vergnügen! Wir brauchen sogar länger wie für den Aufstieg und sind am Schluss fast sechseinhalb Stunden unterwegs gewesen. 

Fazit: Eine insgesamt sehr schöne Tour, aber wir hätten sie andersherum gehen oder auf dem Aufstiegsweg wieder absteigen sollen. Mehr Bilder der Tour gibt es unter diesem Link. Petra Rapp