Move the World – in 100 Tagen um die Welt: „aids awareness expedition 2011“

Uwe Fischer
Seit vergangenen Samstag sind sie unterwegs: ein Tross aus fünf Fahrzeugen unter der Führung des Wolfsburger Aids-Aktivisten Joachim Franz, um in 100 Tagen die gesamte Welt zu befahren. Es ist ein Abenteuer, wie es in dieser Form noch nicht dagewesen ist. Ein Dutzend Männer und Frauen werden in besonderer Mission die fünf bewohnten Kontinente queren. Unter ihnen Uwe Fischer, ein Fotograf aus München.

„Die „aids awareness expedition 2011“ steht unter dem Motto „Move the World“ – sie soll die Welt dazu bewegen, den Kampf gegen HIV/Aids mit aller Kraft fortzuführen, nicht nachzulassen im Ringen mit einer der größten Bedrohungen der Menschheit. Denn die Schicksale hinter den nackten Zahlen sind erschütternd: Weltweit tragen mehr als 33 Millionen Menschen den HI-Virus in sich, 1,8 Millionen Menschen sind 2009 an Aids gestorben“, erzählt Fischer.
Der Startschuss zur Expedition erfolgte im kanadischen Vancouver. Das Team folgt von dort einer Route, die sich wie ein großes W über die Weltkarte zieht. Nord-, Mittel- und Südamerika, Europa, Afrika und Asien wollen sie durchfahren, fast 65.000 Kilometer unter die Räder nehmen. Dazu kommen Flug- und Schiffstransfers, ehe am 20. August in Australien der Schlusspunkt hinter dem imaginären W gesetzt werden soll. „Durch die Einbeziehung aller Erdteile soll diese Expedition eine Klammer zwischen den reichen Ländern bilden, in denen Menschen dank medizinischer Betreuung mit der HIV-Infektion lange leben können, und jenen Ländern, in denen eine Infizierung mit dem Virus wegen Armut, fehlender Infrastruktur und Mangel an Aufklärung noch immer viel zu oft einem Todesurteil gleichkommt.“

Unterstützt wird diese einmalige Aktion unter anderem von Bundesaußenminister Guido Westerwelle als Schirmherr der Expedition, von UNAIDS als dem zuständigen Gremium der Vereinten Nationen, der Deutschen AIDS-Stiftung, den Deutschen Botschaften vor Ort sowie durch zahlreiche Partner aus Kultur und Wirtschaft. In 50 Staaten wird der Tross anhalten, um an Runden Tischen über das Thema HIV/Aids zu sprechen. An diesen Veranstaltungen werden Vertreter von Medien, Politik, Wirtschaft und Hilfsorganisationen teilnehmen. „Unser Ziel ist dabei stets, ein möglichst breites Publikum zu erreichen und möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, selbst einen Teil im Kampf gegen HIV/Aids beizutragen: Vor, während und nach der Expedition sind Menschen in aller Welt aufgefordert, jeweils mindestens einen Euro zu spenden“, erklärt Fischer. Die eingehenden Gelder sollen zur Gründung und Führung von dringend notwendigen Ausbildungs- und Schulungszentren für die Arbeit mit HIV/Aids-Patienten auf allen Kontinenten verwendet werden.

Der lange Weg um die Welt führt den Konvoi durch unterschiedlichste Klimazonen. Die Fahrzeuge müssen einen Ritt über Asphalt und Schlaglochpisten, Schotter, Sand und Schlamm bestehen. Als Expeditionsfahrzeuge dienen fünf VW Amarok, bestückt mit modernster Navigations- und Übertragungstechnologie. Die Doppelkabinen mutieren für dreieinhalb Monate zum Zuhause der Crews: Sie sind Arbeitsplatz, Wohn- und Esszimmer in einem, und nur wenn es die Zeit erlaubt, können die fest montierten Dachzelte für ein paar wenige Stunden als spartanische Schlafzimmer genutzt werden. Uwe Fischer wird von unterwegs live in Wort und Bild Bericht erstatten. Wer ihn in seinem Tagebuch begleiten will, hier der Link: http://waae.posterous.com. Mehr über diese außergewöhnliche Expedition gibt es unter www.waae.de. Petra Rapp